Alexis Zorbas zu Mikis Theodorakis 90. Geburtstag

07. November 2015 | Brucknerhaus Linz, Großer Saal | 19:30 Uhr

 

Brucknerchor Linz

Sigurd Hennemann, Einstudierung

Saint Ioannis Chrysostomos Chor Thessaloniki

Chrysostomos Stamoulis, Einstudierung

Elsa Giannoulidou Mezzosopran

Orpheus Kammerorchester Wien

Nikos Athanasopoulos Bouzouki

Konstantinos Diminakis Dirigent


Veranstalter: Brucknerchor Linz in Kooperation mit der LIVA



OÖ Nachrichten: Karin Schütze, 09. November 2015

 

Mikis Theodorakis zum 90. Geburtstag

Die Ballettsuite "Alexis Zorbas" begeisterte am Samstag im vollen Brucknerhaus.

 

"Ich bin zugleich Kreter, Grieche und Europäer", sagt Mikis Theodorakis über sich. Vor allem aber sei er "ein Kämpfer für Gerechtigkeit und ein friedliches Zusammenleben", huldigte Landeshauptmann Josef Pühringer dem Komponisten, dem in Linz nachträglich zum 90. Geburtstag im Juli gratuliert wurde. Ein Höhepunkt der Mikis-Theodorakis-Tage von 5. bis 8. November – veranstaltet von der Österreichisch-Griechischen Kulturgemeinschaft in Linz, der Musikschule Linz und der Bruckneruni – war die Aufführung seines Balletts "Alexis Zorbas" im Linzer Brucknerhaus. Zuvor offenbarte die Dokumentation "Theodorakis trifft Oberösterreich" die enge Verbindung des Komponisten der "Mauthausen-Kantate", die am 8. August 1988 im ehemaligen Konzentrationslager uraufgeführt wurde.

 

Bei seinem Werk "Alexis Zorbas" denken vermutlich nicht nur Cineasten zu allererst an den Film nach dem Roman von Nikos Kazantzakis, in dem Anthony Quinn 1964 den griechischen Lebenskünstler verkörperte. Mit seiner Filmmusik – vor allem "Zorba‘s Dance" – eroberte Mikis Theodorakis auch die österreichischen Charts. Im Auftrag der Arena di Verona arbeitete er die Musik 1988 zur Ballettsuite um. Mit Standing Ovations bedacht, fesselte deren atmosphärische Aufführung mit Gefühl und impulsiver Leidenschaft im ausverkauften Großen Saal. Ein Erfolg, der heimischen und griechische Künstlern gleichermaßen zu verdanken war und damit auch ein schönes und berührendes Zeichen der Völkerverbundenheit setze.

 

Auf der Bühne vereint waren der von Sigurd Hennemann sorgfältig einstudierte Brucknerchor und der Saint-Ioannis-Chrysostomos-Chor aus Thessaloniki wie das Orpheus-Kammerorchester-Wien. Am Pult versprühte dessen Leiter, der 31-jährige gebürtige Grieche Konstantinos Diminakis, Enthusiasmus und Leidenschaft für das Werk seines Landsmannes.

 

Als Solistin verströmte Landestheater-Mezzosopranistin Elsa Giannoulidou ihre warme Stimme wie vollmundigen griechischen Wein. Nikos Athanasopoulos spielte atmosphärisch seine Bouzouki, während griechische Tänzer auch das Publikum abschließend zu "Zorbas Tanz" baten.

 

Eine würdige Hommage, die dem Humanisten Mikis Theodorakis zur Ehre gereichte.